Am 05.03.2015 veranstaltete der Verein zur Förderung der Berufsschule für Bürokaufleute den „Lisztigen Tag“ mit dem Liszt Festival Raiding einen Tag für die Wiener Lehrlinge um einen der bedeutendsten Musikvirtuosen des 19. Jahrhunderts besser kennen zu lernen.
Der in Raiding geborene Liszt hat nicht sehr lange dort gelebt, allerdings ist dort sein Talent das erste Mal erkannt und stark gefördert worden. Mit den Worten von einem der Pianisten, Eduard Kutrowatz, war Liszt „der Popstar“ seiner Zeit. Trotzdem wurde er oft missverstanden, wegen seiner eigenwilligen Musikrichtungen und den Mixen der verschiedenen Stile. Noch heute wird oft auf seine Melodien zurückgegriffen, zum Beispiel im Jazz.
Der Tag begann mit der Abfahrt um 8.00 Uhr Richtung Mittelburgenland. Dort angekommen galt es die Karten für das Konzert zu bekommen. Um 10:15 Uhr war der Einlass in den Franz Liszt Konzertsaal für ca. 600 Lehrlinge. Nach der Begrüßung durch die Projektleiterin und die Projektgruppe und kurzen Reden gab es das Gesprächskonzert des Klavierduo Johannes und Eduard Kutrowatz. Für diesen Tag wählten sie drei verschiedene großartige Komponisten aus, um den jungen Leuten die klassische Musik etwas näher zu bringen. Folgende Stücke wurden gespielt:
Franz Liszt Orpheur. Symphonische Dichtung Nr. 4
Dave Brubeck Take Five / Summer Song / The Duke / Blue Rondo á la Turk
Astor Piazzolla Frühling (aus „4 Jahreszeiten in Buenos Aires“), Michelangelo 70 /
Winter (aus „4 Jahreszeiten in Buenos Aires“), Michelangelo 70 /
Decarissimo /
Libertango /
Escualo /
Als Abschluss des Konzertes gab es während des Liedes „Escualo“ eine Tanzperformanz von Kevin Nazmi Muhadzeri, der selbst ein Lehrling im
3. Jahr ist. Auf dem Bild kann man die Pianistenbrüder mit dem zum Lied tanzenden Kevin sehen.
Noch vor dem Konzert wurde erklärt, dass es aufgrund von Umbauarbeiten kurzfristig nicht möglich ist, das Geburtshaus von Liszt, welches gleichzeitig als Museum fungiert, zu besichtigen. Lediglich die kleine schwarze Statue vor dem Haus konnte angesehen werden.
Gleich auf das Konzert folgte die Begehung des Liszt-Pfades welcher seit 2011 existiert. Dem Wind trotzend ging es los entlang des Dorfangers in Raiding. Auf dem Weg konnte man den Springbrunnen sehen. Dieser soll aufzeigen, dass Liszt sehr wohl ein Wunderkind war. Um dies zu untermalen kann man zu jeder vollen Stunde eines seiner berühmtesten Lieder „Wasserspiele de Villa D’este“ hören. Die zweite Station ist „Liszt umschwärmt“. Dort zeigen drei Bildtafeln einen kleinen Auszug aus den diversen Liebschaften des Komponisten. So sieht man, dass er neben ernsthaften Beziehungen, auch viele Liebeleien hatte. Als nächstes war die bildhafte Darstellung seiner symphonischen Dichtung „Les Préludes“ zu sehen, die oft für politische Zwecke missbraucht wurde. „Liszt virtuos“ zeigt das Lieblingsklavier des Burgenländers, welches als Sensation galt, weil es das erste Klavier war, das unbeschadet aus einem Konzert hervorging. Per Knopfdruck konnte man bei der fünften Station Liszts weltberühmtes Stück „Liebestraum“ hören.
Nach den Stationen kam das Storchenhaus. Dieses wurde vom japanischen Stararchitekten Terunobu Fujimori entworfen. Das Haus wurde als Gästehaus für bis zu vier Personen erbaut und ist das erste von zehn, welche im Burgenland entstehen sollen. Das Besondere daran ist das neben den Menschen auch ein Storchenpaar in, beziehungsweise auf, dem Haus einen Platz findet. Dieses kann man von April bis August dort antreffen. Das Haus selbst hat eine moderne Einrichtung mit japanischen Elementen und kann für EUR 200,00 gemietet werden. An diesem Tag konnte man sich das Haus auch von innen ansehen.
Danach ging es zurück zum Lisztzentrum, wo es die Möglichkeit gab sich einen kleinen Snack zu holen und sich zu stärken.
Nach einem Gruppenfoto ging es um 14.00 Uhr zurück zum Bus.